Schloss und Park Pillnitz

Eine der schönsten Schlossanlagen bei Dresden

Der Anlass für den Bau dieses Schlosses war die Suche nach einem Geschenk für eine Mätresse. Aber die zwei ersten Bewohnerinnen hatten damit kein lang anwährendes Glück. Die erste Dame starb nach wenigen Monaten an Blattern. Die Zweite, die Gräfin Cosel, fiel in Ungnade und verbrachte Jahrzehnte  ihres recht langen Lebens statt im Glanz von Schloss Pillnitz im Turm der Burg Stolpen. August der Starke schuf dann  in den folgenden Jahren eine Anlage, die den Glanz und Gloria des sächsischen Hofes in Dresden in vollem Maße verkörperte. Man muss aber wissen, dass die gesamte Anlage ursprünglich sogar fast viermal so groß werden sollte wie sie heute ist.
100 Jahre Bauzeit für einen Schlosstraum
100 Jahre sollen die Bauarbeiten an der Pillnitzer Anlage gedauert haben, bis die wunderbaren Schösser annähernd so aussahen, wie sie sich heute den vielen Besuchern aus Inland und Ausland präsentieren.

In dieser Rechnung sind die Restaurierungsarbeiten, die einerseits nach den verheerenden Bombenangriffen am Ende des zweiten Weltkrieges notwendig wurden, als auch die immer wieder nach Hochwasserkatastrophen anstehenden Arbeiten nicht eingerechnet.

Asiatischer Einfluss auf die Architektur

August der Starke ist sicher einer der ersten Bauherren, die die damalige Anlehnung an asiatische Aspekte der Baukunst in großem Stil in reale Gebäude umsetzte. Diese sogenannte Chinoiserie findet sich in vielen Pillnitzer Gebäuden wieder, wobei sicher die Elbeseite des Wasserpalais am dominantesten ist.

Man sieht den Stil auch an den interessanten Dachformen anderer Schlossgebäude, aber auch in den zahlreichen Wandmalereien. Im Kunstgewerbemuseum kann man auch einen Eindruck davon gewinnen. Die Stile der verschiedenen Gebäude ähneln sich trotz der verschiedenen Baujahre. Hier haben die Architekten eine gewisse Harmonie gesucht und gefunden, so dass das Wasserpalais, die Orangerie, das Bergpalais und das neue Palais ein sehr harmonisches Ganzes innerhalb der Parkanlage bilden.

Park und Garten Pillnitz

Der Barocke Garten

Der Barocke Garten von Schloss Pillnitz ist innerhalb der Anlage der älteste noch erhaltene Teil. In diesem Teil des Schlossparks befinden sich auch noch die Charmillen der Gräfin, beschnittene Weißbuchenhecken, und mittlerweile auch die im Original erhaltenen Pillnitzer Tritonengondel, mit der sich die sächsischen Kurfürsten und Könige auf ihrem Weg auf dem Wasser nach Pillnitz befördern ließen.

Der Englische Garten

Friedrich August III ließ ab 1778 einen Garten im englischen Stil anlegen. Im Gegensatz zu dem Barocken Garten ist der englische Garten mit dem Pavillion und dem künstlichen Teich eher in einer natürlich wirkenden Art angelegt. Hier tummeln sich verschiedenen Entenarten und man findet auch an heißen Tagen ein schattiges Plätzchen.

Tritonengondel

Im Schlosspark, hinter ein paar Hecken, findet man eine rote Elbgondel (Tritonengondel). Sie gehört zu den Dingen, die Kurfürsten Friedrich August III. von Sachsen liebte. Sie wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Entwürfen von Christian Friedrich Schuricht vom Hamburger Schiffzimmermeister Johann Christoph Pätzold gebaut. Es existierte auch noch eine zweite Gondel, die beide für den höfischen Verkehr zwischen Pillnitz und der Residenz in Dresden eingesetzt wurden.

Aus beiden stark beschädigten Gondeln wurde die unter einem Schutzbau befindliche Gondel geschaffen, die man heute bestaunen kann.

Die Kamelie von Pillnitz

Die wohl größte Attraktion des Englischen Gartens und damit des Pillnitzer Schlossgartens ist die über 200-jährige japanische Kamelie, die seit vielen Jahren im eigens dafür gebauten Haus mit Klimatisierung untergebracht ist.

Kurfürst Friedrich August III. war ein begeisterter Naturinteressent und es gelang ihm, diese für damalige Verhältnisse botanische Seltenheit nach Pillnitz nach Deutschland zu bringen.

Mittlerweile ist die seit 1801 am gleichen Standort befindliche Kamelie auf eine Höhe von neun Metern gewachsen und hat jedes Jahr zwischen 30.000 und 40.000 Blüten. Die Kamelie bekam schon vor mehr als 100 Jahren ein Schutzhaus und es ist wohl fast ein Wunder, dass die Kamelie einst bei einem Brand in dem Schutzhaus kaum beschädigt wurde.

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